14 Nr. 5, 31. Januar 2007
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Kunstdenkmal für Weinhandwerk
„Soproner Stillleben Allegorien" erinnern an die Tradition der Bohnenzüchter
D is Stadt Sopron gilt nicht nur als Brücke Ungarns zum Westen, um sie herum erstreckt sich auch eine Jahrhunderte alte, traditionsreiche Weinanbauncultur. Genau dieser und der Stadt Sopron selbst setzt der Künstier Zoltán Fejér mit seinen Gemálden cin Denkmal. Im Rahmen der Ausstellung,,Soproner Stillleben Allegori
n" sind sie zurzeit im Haus der Ungarndeutschen (HdU) in Budapest zu sehen.
„Durch seine Bilder verfolgt er im Spiegel der Zeit die patinierten Schönheiten dieser Welt", sagte Pfarrer und Schriftsteller János Szimon über Fejérs Werk bei der Eröffnung der Schau am vergangenen Donnerstagabend. „Nichts soll verloren gehen von dieser Schönheit." Mit immer wiederkehrenden Elemente wie Glásern, Flaschen, Trauben, Weinreben- und ranken hált Fejér die Kultur Soprons in seinen Bildern fest. Durch die Abbildung der Arbeiterwerkzeuge verewigt er die traditionelle Tátigkeit der Soproner Bohnenzüchter, die ihren Namen dadurch erhalten haben, d,-,s sie zwischen den Weinreben Bohnen pflanzten. Um das menschliche Zusammenleben und -arbeiten harmonisch in seine Umgebung einzubinden, sind die Gegenstánde wie auch Objekte aus der Natur vor dem Hintergrund alter Gemáuer und Gebáudeüberresten dargestellt.
Besonderheiten
ai l dere zvvaiien Biicic
Nach Meinung des Künstlers selbst muss ein Bild „patinien, schön und verstándlich- sein. Mit Materialien wie dl, Tempera, Puiverfarbe und auch Ei kreiert er auf der Lein
wand Patina in práchtigen Farben und lásst durch die Überlagerung von einzelnenAusschnitten Plastizitát entstehen. Seine Kompositionsmethoden und der ganz eigene Duktus verschaffen seinen Werken cinen unverwechselbaren Charakter.
Das Packende an Fejérs Bildern ist, dass sie aufden ersten Blick die Stilllebenmotive Idar erkennen lassen, aber auf den zweiten Blick, oft noch auf den dritten Blick, besondere Details offenbaren. Hervorzuheben ist dabei vor allem das Werk „Soproner Skulpturbrocken", für das Zoltán Fejér unter anderem den Preis der Komítatsverwaltung Györ-Moson-Sopron erhielt. Auch hier scheint mit cinem Sockel und einer Skulpcur, von der nur die Beine zu sehen sind, auf den Geist Soprons gedeutet zu werden. Doch eme blaue Schürze weist erneut auf die Aktivitát der Bohnenzüchter hin, und weitere Stilllebenmotive wie cin Stück Stacheldraht erinnern an das Paneuropáische Picknick nahe Sopron zur Wendezeit. Somit ist diese Kunst mehr als patiniert, schön und verstándlich; sie ist bedeutungsvoll.
Text: Renée Ricarda Billau
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